aktuelle Werke zum Verkauf
Künstlerin: Sabrina Redhead
... eine kleine Onlineauswahl
Sabrina Redhead, Der freie Vogel mit dem roten Kopf, thermohärtende Tinte auf Aluminiumplatte (neue Maltechnik), 20x20 cm, 2022, € 350,-
Dieses Werk trägt den Titel „Der freie Vogel mit dem roten Kopf“ – und es ist in mehrfacher Hinsicht persönlich. Es entstand 2022 auf einer 20 x 20 cm großen Aluminiumplatte mit thermohärtender Tinte – einer Technik, die mein Vater, Prof. Arthur Redhead, entwickelt hat und die mich seit meiner frühen künstlerischen Arbeit begleitet. Wir arbeiten mit einer industriellen Tinte, die ursprünglich für den technischen Druck entwickelt wurde – aber wir nutzen sie anders: nicht mit Maschinen, sondern mit Pinsel, Spachtel und Walze. Das ist unser Zugang zur Technik – unser Weg, industrielle Materialien in künstlerische Prozesse zu überführen.
Ich brenne die noch nasse Tinte bei 160 Grad in die Aluminiumplatte ein. Dabei entsteht eine dauerhafte Verbindung zwischen Pigment und Metall – die Farbe emulgiert regelrecht mit dem Trägermaterial. Das Ergebnis ist hochintensiv, körperlich, materiell spürbar. Besonders die Hintergründe lassen sich mit der Walze stark verschwimmen, fast traumartig. Ich kenne keine andere Technik, die sich manuell so bearbeiten lässt und dabei diese Tiefe und flirrende Unschärfe erzeugt.
Der Vogel mit dem roten Kopf, den ich hier darstelle, steht sinnbildlich für Freiheit. Er sitzt auf einem Ast, aber seine Haltung ist offen – er könnte jederzeit abheben. Die Farben – das leuchtende Rot des Kopfes, das tiefblaue Gefieder – wirken fast wie ein Signal. Für mich ist dieser Vogel nicht nur ein Tier, sondern ein Symbol: für künstlerische Selbstbestimmung, für Würde, für Mut. Und nicht zuletzt für meinen Namen: Redhead – Rotkopf. In gewisser Weise male ich hier auch mich selbst – oder das, wofür ich in meiner Kunst stehen will.
Der Titel ist daher doppeldeutig: „Der freie Vogel mit dem roten Kopf“ verweist auf ein reales Wesen, aber auch auf eine Haltung. Der Vogel steht für Autonomie – für die Möglichkeit, sich nicht einordnen zu lassen, sondern eigene Wege zu fliegen. In einer Welt, in der vieles reguliert, strukturiert und normiert ist, ist das ein wertvolles Gegenbild.
Diese Arbeit ist klein im Format, aber konzentriert in Ausdruck und Technik. Sie verbindet Tradition und Innovation, Biografie und Materialforschung – und sie erzählt von einem Blick auf Kunst, der aus Freiheit entsteht.
Sabrina Redhead, dear humanity. please save the habitat of this bird with the red head, Tusche, Gouache, Bleistift, Holz und Aluminiumplatte (10x20 cm), thermohärtende Tinte auf Leinwand, 100x50 cm, 2025, € 370,-
„dear humanity. please save the habitat of the bird with the red head“ ist für mich ein vielschichtiges Werk, das Malerei, Zeichnung und Objektkunst vereint – entstanden für die Ausstellung „red red wine“ in der Galerie Reichers Art. Das Thema „Rot“ war Ausgangspunkt, doch es ging mir um mehr als eine bloße Farbbetrachtung. Rot ist in dieser Arbeit Trägerin von Bedeutung: Es steht für Dringlichkeit, für Leben, für Widerstand. Diese Farbe zieht sich durch das gesamte Bild – im Gefieder der tropischen Amsel, im Hintergrund, im Kontrast zu sattem Grün – und wird zu einem visuellen Stoppzeichen gegenüber dem menschengemachten Zugriff auf natürliche Systeme.
Im Zentrum des Bildes stehen zwei Vögel: ein heimischer Specht und eine Amsel mit scharlachrotem Kopf – beide in Gouache gemalt, auf einer Leinwand, die ich zuvor mit Tusche gestaltet habe. Die Tuscheflächen und einzelne Gouachepassagen bilden einen abstrahierten, offenen Raum, der Landschaften, Wasserläufe und natürliche Strömungen andeutet – wie aus der Vogelperspektive betrachtet. Das Ineinanderfließen von Rot und Grün ist für mich nicht nur formal reizvoll, sondern auch inhaltlich entscheidend: Es erzählt vom fragilen Gleichgewicht ökologischer Zusammenhänge – einem Gleichgewicht, das zu kippen droht.
Der Specht hat in dieser Szenerie einen gezeichneten Baumstamm als Basis – mit Bleistift nur leicht angedeutet, fast unsichtbar. Das war eine bewusste Entscheidung: Die kaum wahrnehmbare Struktur verweist auf die zunehmende Unsichtbarkeit und Bedrohung natürlicher Lebensräume. Direkt neben dem Specht befindet sich ein abstrahiertes Loch – kein gemalter Teil, sondern ein eigenes Objekt, gefertigt auf einer Aluminiumplatte mit thermohärtender Tinte, entstanden bereits 2022. Es ist auf eine Holzscheibe montiert und mit der Leinwand verbunden. Dieses Element symbolisiert den Eingriff des Spechts – ein Eingriff, der nicht zerstört, sondern Teil eines natürlichen Kreislaufs ist. Mich beschäftigt in dieser Arbeit sehr stark die Frage, wie sich Eingriffe unterscheiden: zwischen Zerstörung und Lebensraumgestaltung.
Im linken Bildbereich durchziehen zwei harte, vertikale Streifen das Hochformat. Diese Linien sind ein Kommentar: Sie stehen für Ordnungssysteme, wie wir sie in der Landschaftsarchitektur, der Agrarwirtschaft oder in Flussbegradigungen finden. Sie überlagern den natürlichen Fluss der Farben, wirken wie Störungen – doch nicht von Dauer. Denn die Amsel, dieser kraftvolle Vogel mit dem roten Kopf, befindet sich im Flug. Und dieser Flug ist für mich zentral: Er steht für Handlung, für Bewegung, für die Möglichkeit, nicht einfach zuzusehen, sondern zu reagieren.
Die Amsel fliegt über die gesetzten Linien hinweg – und das ist mehr als eine Komposition. Es ist eine Haltung. In diesem Moment wird das Bild zur Erzählung über Widerstand, Rückeroberung und den Impuls, nicht nur zu beobachten, sondern zu handeln.
Ich habe für dieses Werk bewusst verschiedene Materialien kombiniert – Tusche, Gouache, Bleistift, Aluminium, Holz – weil mich die Vielschichtigkeit ökologischer Themen auch formal herausfordert. Es geht mir darum, Brüche zu zeigen und Verbindungen zu schaffen, Übergänge sichtbar zu machen, sowohl inhaltlich als auch materiell.
Der Titel ist als Appell formuliert: dear humanity. please save the habitat of the bird with the red head. Er richtet sich direkt an den Menschen – nicht als moralischer Zeigefinger, sondern als eindringlicher Wunsch. In einer Zeit, in der Naturzerstörung oft nur als abstrakte Statistik wahrgenommen wird, versuche ich, eine andere Sprache zu finden – eine visuelle, eine poetische, aber unmissverständliche.
Sabrina Redhead, Künstlerin in der Freizeit, Gouache, Acryl und Transparentpapier auf Leinen, 60 x 40 cm, 2025, € 290,-
In diesem Bild zeige ich nicht einfach mich, sondern ein Bild meines inneren Handelns – so, wie ich in der Freizeit sein möchte. Die Figur ist keine Momentaufnahme, sondern eine Art Wunschbild: entspannt, gelöst, aber dennoch mit einem Nachklang künstlerischer Präsenz. Ich habe mir gerade den roten Künstlerhut abgenommen – ein bewusster Akt. Die Arbeit ist vorbei, der Tag im Atelier liegt hinter mir, aber ein Rest von „Künstlerin“ bleibt. Der Hut, den ich nun locker in der Hand halte, begleitet mich weiter in diesen anderen Raum des Daseins, in dem sich Arbeit und Freizeit nicht strikt trennen lassen.
Ich trage lässige Kleidung, nichts Inszeniertes. Das formelle Outfit, das ich noch bei der letzten Vernissage getragen habe, ist bereits abgelegt – nicht nur im wörtlichen, sondern auch im übertragenen Sinn. Die Figur im Bild hat sich umgezogen, ja, aber sie hat auch innerlich eine Haltung gewechselt. Sie steht da mit einer gewissen Offenheit, fast verletzlich – nicht im Sinne von Schwäche, sondern im Sinne von Durchlässigkeit. Genau deshalb arbeite ich mit Transparentpapier, mit Collage, mit Materialschichtungen. Diese Mittel ermöglichen mir eine Malerei, in der etwas durchscheinen darf – ein Zustand, ein Wunsch, ein Übergang.
Die Textur des Hintergrunds ist für mich dabei wie ein Resonanzraum: unruhig, lebendig, voller Spuren. Ich will keine glatte Oberfläche. Mich interessieren die Schichten, das Ineinander von Farbe, Papier, Linie. Es ist ein Raum, der weder ganz innen noch ganz außen liegt – wie das Denken selbst. Vielleicht ist dieser Raum das eigentliche Thema des Bildes: ein Zustand nach der Arbeit, aber nicht vor der Erschöpfung. Eine Zone der Intuition, der gedanklichen Freiheit, in der ich mich als Künstlerin bewege, auch wenn der sichtbare Akt des Schaffens schon abgeschlossen ist.
Der rote Hut ist dabei nicht nur ein Accessoire, sondern ein Symbol. Er gehört zu meinem Künstlerinnenbild – und er bleibt bei mir, auch wenn ich nicht arbeite. In ihm steckt eine Spur Selbstbehauptung, aber auch ein Augenzwinkern. Er erinnert mich daran, dass das Künstlerische kein Modus ist, den ich an- oder ablegen kann, sondern etwas, das mitgeht, das mich durchdringt. Auch in der Freizeit.
Dieses Bild ist also keine klassische Selbstinszenierung, sondern ein Versuch, mich in einem Zwischenzustand zu zeigen – zwischen Anspannung und Entspannung, zwischen öffentlicher Rolle und privatem Wollen. Vielleicht liegt genau in dieser Schwebe das, was mich als Künstlerin ausmacht.
Kaufinteresse?
Bei Interesse an einem meiner Bilder können Sie mich gerne telefonisch (+43 676 7907071) oder per E-Mail ([email protected]) kontaktieren.
Ich sende Ihnen das gewünschte Bild per Post zu – die Rechnung begleichen Sie ganz bequem nach Erhalt.